Sechshundertsechundsechzig (666) ist eine biblische Zahl, die in der heutigen geläufigen Bedeutung als Zahl des Tieres oder Zahl des Antichristen erstmals in Offenbarung 13, 16 – 18 vorkommt und eine Unzahl von Spekulationen hervorgebracht hat.
Das hat mit einer Sache zu tun, die sich Gematria nennt.
Die Gematria beruht auf der Tatsache, dass sowohl im griechischen wie auch im hebräischen Alphabet jeder Buchstabe einen Zahlenwert hat. Im hebräischen Alphabet bspw. ist Aleph die Nummer eins, der letzte, Taw, ist vierhundert. Das ist ein Zahlenwert, der steht fest. Im Griechischen ist es dasselbe. Alpha, der erste Buchstabe, ist die Zahl eins. Omega, der letzte, ist der Zahlenwert von 800.
Und aus diesen Zahlenwerten kommen jetzt die wildesten Spekulationen.
Ein Beispiel, um das Prinzip deutlich zu machen: Fridays for future. Das „F“ ist der sechste Buchstabe im Alphabet, egal ob im Englischen oder im Deutschen. „Fff“= „666“.
Oder du hörst, dass Nero der Antichristus war, Napoleon, Hitler, usw. Das Problem dabei ist, dass wir diese Namen zunächst einmal ins Hebräische oder Griechische übertragen müssen – sonst funktioniert es nicht. Und dabei wird viel Schindluder getrieben, indem man solange an den Namen herum manipuliert, bis man irgendwie auf die 666 kommt.
Persönlich vermute ich, dass wir zur Zeit noch gar nicht herausfinden können, wer der Antichrist ist, weil die Offenbarung des Antichristen erst dann geschieht, wenn die Macht, die ihn jetzt zurückhält, aus dem Weg ist (2. Thessalonicher 2,7).
Aber zumindest bemerkenswert finde ich folgendes:
Unter allen etwa 2000 griechischen Substantiven im Neuen Testament finden sich nur zwei mit dem numerischen Zahlwert „666“.
Das eine ist „παραδοσις (paradosis)“.
(pi = 80 + alfa = 1 + rho = 100 + alfa = 1 + delta = 4 + omikron = 70 + sigma = 200 + iota= 10 + sigma = 200 ergibt ein Total von 666).
Es bedeutet „Überlieferung“, „Tradition“.
In Matthäus 15,6 wirft der HERR JESUS den Pharisäern und Schriftgelehrten aus Jerusalem vor, dass sie das WORT GOTTES ungültig gemacht haben „um ihrer Überlieferungen willen“. Ähnlich in Markus 7, 6 – 13. Kolosser 2,8 warnt der Apostel Paulus vor Irrlehrern: „Seht zu, dass niemand euch einfange durch die Philosophie und leeren Betrug nach der Überlieferung der Menschen, nach den Elementen der Welt und nicht CHRISTUS gemäß“.
Die römisch-katholische Kirche bspw. gibt ganz offen und unumwunden zu, dass sie neben der Bibel eine zweite Offenbarungsquelle akzeptiert, die Tradition, selbst da, wo diese eindeutig dem Wort GOTTES entgegensteht.
Das andere ist „εuπορια (euporia)“.
(epsilon = 5 + ypsilon = 400 + pi = 80 + omikron = 70 + rho = 100 + iota =10 + alfa = 1 ergibt ebenfalls ein Total von 666)
„Euporia“ – dieses Wort finden wir nur in Apostelgeschichte 19,25 – bedeutet „Wohlfahrt“, „Reichtum“.
In Ephesus hatten sich aufgrund der Predigt des Paulus viele Epheser von ihren Götzen dem HERRN zugewandt. Die geistige Erweckung in der Stadt war so ausgedehnt, dass sie bei den Herstellern der Götzenbilder eine große Geschäftseinbuße verursachte. Demitrius, ein Silberschmied, der die silbernen Tempel der Artemis machte (Vers 24), machte sich zum Sprecher der versammelten Kunsthandwerker samt den bei ihnen beschäftigten Arbeitern und hetzte gegen Paulus: „Männer, ihr wisst, dass aus diesem Erwerb unser Wohlstand kommt; und ihr seht und hört, dass dieser Paulus nicht allein von Ephesus, sondern beinahe von ganz Asien eine große Volksmenge überredet und abgewandt hat, da er sagt, dass das keine Götter seien, die mit Händen gemacht werden. Nicht allein aber ist für uns Gefahr, dass dieses Geschäft in Verruf kommt, sondern auch, dass der Tempel der großen Göttin Artemis für nichts erachtet und auch ihre herrliche Größe, die ganz Asien und der Erdkreis verehrt, vernichtet wird. (25 – 27)
Himmelskönigin? Bilderverehrung? Marienkult? + unermesslicher Reichtum („euporia“). Und wieder drängt sich der Vergleich zur römisch-katholischen Kirche als ein Beispiel geradezu auf.
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