Heroin ist ein Morphinderivat, das auf chemischem Wege gewonnen wird. Grundbestandteil dieser Droge ist das Rohopium.
Rohopium wird gewonnen, indem die unreifen Fruchtkapseln des orientalischen Schlafmohns („papaver somniferum“) behutsam mit einem mehrklingigen Spezialmesser geritzt werden, so dass der milchige Saft austritt, sich zu einer dunkelbraunen/schwarzen Substanz verfärbt und an der Sonne eintrocknet. Diese Opiumharze werden von den Opiumbauern eingesammelt, pro Mohnkapsel etwa 0,05 Gramm Rohopium. Für ein Kilo müssen also gut 20 000 Mohnkapseln abgeerntet werden. Die Hauptanbaugebiete liegen in der Türkei, im Libanon, in Afghanistan, Iran, Indien, Pakistan, Vietnam, China, im „goldenen Dreieck“ (d.i. das ehemaligen Burma, Laos und Thailand) sowie in Mexiko und Kolumbien. Rohopium wird in Form von Broten, kleinen Kugeln oder Stäbchen angeboten, sieht braun bis schwarz aus, hat einen bitteren Geschmack und kann pur in einer Opiumpfeife geraucht, gegessen, auf Aluminiumfolie erhitzt und inhaliert, in Tee zubereitet oder in Wasser aufgelöst in die Vene gespritzt werden. Heroin ist keine psychedelische Droge (die Elefanten kommen nicht aus der Steckdose!). Aber die entspannende, betäubende und euphorisierende aber auch stark süchtig machenden Wirkung des Rohopiums ist schon seit Jahrtausenden vor Christus bekannt.
Morphin ist einer von den Stoffen, die aus Rohopium herausisoliert werden können. Morphin wurde zu Beginn des 18. Jahrhunderts durch Chemiker entdeckt und ist Bestandteil vieler Arzneimittel. Es unterdrückt die Schmerzempfindung, bewirkt die Herabsetzung der Atmung und erzeugt ein Wohlgefühl. Bei überdosierten oder missbräuchlichen Mengen kann es zu Kollaps, tiefem Schlaf und zur zentralen Atemlähmung kommen. Die häufigste Konsumform ist das Spritzen von Morphin (meist unter die Haut), es wird aber auch als Pulver oder in Tablettenform verabreicht und dient vor allem der Bekämpfung von starken Schmerzen und der Krampflösung. Da die Gefahr der Ausbildung einer Abhängigkeit besonders bei Missbrauch sehr groß ist, unterliegt Morphin den Bestimmungen des Betäubungsmittelgesetzes und darf unter strenger Kontrolle allein für medizinische Zwecke gebraucht werden.
Heroin wird durch einen chemischen Umwandlungsprozess (Acetylierung) aus Morphin erzeugt. Die synthetische Herstellung gelang der Firma Bayer 1887, die es ab 1898 als Medizin gegen Asthma, Bronchitis und andere Luftwegeerkrankungen (Hustenmittel) auf den Markt brachte, weil das bis dahin verwendete Morphin durch die Abhängigkeitsbildung in einen schlechten Ruf gekommen war. Anfangs war man sehr enthusiastisch über dies neue Mittel, bis es sich zeigte, dass Heroin eine noch intensivere Abhängigkeit erzeugte. Aber erst 1912 wurde es bei uns verschreibungspflichtig, seit 1929 unterliegt es dem Betäubungsmittelgesetz. Der medizinische Gebrauch nahm von da ab schnell ab, aber inzwischen hatte Heroin den Platz von Opium und Morphium auf dem Drogenmarkt übernommen. Heute gehört Heroin in Deutschland zu den nicht verkehrsfähigen Betäubungsmitteln. Der Gebrauch, die Herstellung und der Handel sind strafbar. Die „nicht geringe Menge“ wurde vom Bundesgerichtshof wegen der besonderen Gefährlichkeit der Substanz auf 1,5 g festgesetzt.
Von diesen Opiaten ist Opium der leichteste, Morphin ein stärkerer und Heroin der stärkste Stoff. Unbeachtet der Tatsache, dass man in einem Labor sehr reines Heroin (bis 99%) herstellen kann, ist es für die Konsumenten nicht so hochprozentig erhältlich. Denn bevor das Heroin auf der Straße verkauft wird, wird es durch Händler mit allerlei anderen, den Drogenkonsumenten unbekannten, mitunter gefährlichen Stoffen wie Koffein, Milchzucker, Ascorbinsäure, Mehl, Gips, Strychnin, Barbiturate, Hustenstoppern, Paracetamol etc.versetzt, die zu Abzessen, Hautauschlägen, Embolien und Fieber führen können. Da der Reinheitsgrad des Straßenheroins zwischen 5% und 90 % schwanken kann, ist die Gefahr einer Überdosierung hoch. Seine volle Wirkung erzeugt reines Heroin bei einer Injektion von 2 bis 10 mg, das entspricht je nach Verschnitt 100 bis 300 mg Straßenheroin. Bei häufigem Konsum tritt eine Gewöhnung ein, und es werden mehrere Injektionen am Tag mit insgesamt 1 bis 5 g Straßenheroin erforderlich. Der Grammpreis liegt zwischen 25,- und 100.- ,- und die Substanz wird üblicher Weise in kleinen, gefalteten „Briefchen“ a 0,1 bis 1 g gehandelt. Das im Handel dominierende Straßenheroin ist beige gefärbt, selten weiß, geruchlos, kristallin und schmeckt bitter. Szeneübliche Bezeichnungen für Heroin sind “ H“ (sprich: „aitsch“), „Shore“, „Junk“, „Smack“, „Gift“, „Stoff“, „Dope“, selten auch „Hard Stuff“, „China White“oder Brown Sugar“. „Hongkong Rocks“ist ein weiß-bräunliches Granulat mit leichtem Essiggeruch, „Teer“ eine schwarze, stark nach Essig riechende Masse, „Speedball“ ein Gemisch mit Kokain. „Polski Kompott“ oder „polnische Suppe“ ein unmittelbar aus einer Blaumohnsorte in Polen erzeugtes Heroin, ein „Hit“ eine Konsumportion.
Konsumformen
„Chinesen“
Das Heroinpulver wird auf ein kleines Stückchen Aluminiumfolie gelegt und von unten erhitzt. Die freigewordenen Heroindämpfe werden durch ein Röhrchen (Strohhalm) hochgezogen und gelangen direkt in die Lungen. Über die Lungen gelangt das Heroin ins Blut und zeigt schnell Wirkung. Diese Konsumart ist aufgrund der Verbreitung von Hepatitis und Aids von Vorteil hinsichtlich der Infektionsgefahr. Auch kann sie vor Überdosierung schützen.
Spritzen
Zur Injektion in die Vene (meistens in die Armvenen, aber auch in andere Körperstellen wie Beine, Füße oder Hals) wird Heroinpulver in Mengen ab 10 mg aufwärts auf einem Löffel oder in einem Blechdöschen mit Leitungswasser vermengt und kurz aufgekocht, bis sich der größte Teil der Substanz aufgelöst hat. Zur besseren Löslichkeit wird Ascorbinsäure zugesetzt. Die aufgelöste Heroinflüssigkeit wird zumeist über einen Wattebausch oder Zigarettenfilter gefiltert in eine Spritze aufgezogen und dann injiziert. Das Heroin wird direkt im Blut aufgenommen und hat eine schnelle und heftige Wirkung („Flash“ oder “ Kick“) mit anschließendem Hochgefühl (High). Heroin direkt in die Vene zu spritzen (das Fixen, der Schuss) ist die gefährlichste Art, es zu sich zu nehmen. Eine Überdosierung führt über die Bewusstlosigkeit schnell zum Koma, wobei Atmung und Herzleistung bis zum Stillstand verlangsamt werden und der Betroffene auch durch stärkste Schmerzreize nicht zu erreichen ist. Die Haut ist kalt, kalt, feucht und bläulich, und ohne lebensrettende Maßnahmen tritt durch Sauerstoffmangel nach wenigen Minuten der Tod ein.
Heroin kann man auch durch die Nase inhalieren („sniefen“) oder mit Tabak gemischt rauchen. Das wird jedoch weniger getan.
Wirkungsweise
Alle Opiate sind stark betäubend und schmerzstillend. Der Stoff an sich verursacht keine Beschädigung von Gewebe oder Organen. Welche Wirkung Heroin hat, hängt von der Person selbst ab, ihrer Erfahrung mit diesem Mittel, der Menge, die genommen wird, und die Art und Weise, wie es konsumiert wird. Im Durchschnitt dauert die Wirkung 4 bis 6 Stunden. Die Wirkungen, so wie sie beschrieben werden, gelten im Allgemeinen und passen, so wie das bei allen Drogen der Fall ist, nicht für jeden individuellen Konsumenten.
Die ersten paar Male, wenn jemand Heroin genommen hat, sind fast immer unangenehm. Es treten unangenehme körperliche Wirkungen auf wie Erbrechen, Kreislaufstörungen, Schwindelgefühl, Jucken und Übelkeit.
Nach ein paar Malen verschwinden die unangenehmen Begleiterscheinungen und die betäubenden und schmerzstillenden Wirkungen bekommen immer mehr die Oberhand.
Das Heroin gibt dann ein euphorisches (ziemlich angenehmes) aber auch gleichgültiges Gefühl, ohne das du etwas dazu tust. Du fühlst dich entspannt und in dich selbst gekehrt und hast Mühe, dich zu konzentrieren. Allerlei unangenehme Gefühle von Schmerz, Kummer, Angst, aber auch von Hunger und Kälte verschwinden. Während des Gebrauchs gehen der Herzschlag und die Körpertemperatur (etwas) herunter und die Atmung geht langsamer. Durch die betäubende Wirkung auf die Beweglichkeit der Därme und des Schließmuskels und der Blase hat man Mühe mit Pinkeln und Stuhlgang. Die Pupillen werden klein wie Stecknadelköpfe. Sexuelle Bedürfnisse können weniger werden.
Bei lang andauerndem Gebrauch verändert sich allmählich die Funktion des Konsums. Um das euphorische Gefühl beizubehalten ist eine immer größere Menge Heroin nötig. Irgendwann ist ein Punkt erreicht, wo man die Euphorie nicht mehr bekommt, wie hoch die Dosis auch sein mag. Inzwischen ist man allerdings heroinabhängig geworden.
Abhängigkeit und Sucht
Bei allen Drogen gibt es einen Unterschied zwischen körperlicher Abhängigkeit (Gewöhnung) und psychischer Abhängigkeit (Sucht). Beim Heroingebrauch spielen beide eine wichtige Rolle und sorgen zusammen dafür, dass jemand von diesem Mittel abhängig wird.
Körperliche Abhängigkeit ( Gewöhnung)
Diese hat zwei Seiten: Einerseits gewöhnt sich der Körper schnell an den Stoff, wodurch dann schnell immer mehr nötig ist um dieselbe Wirkung zu erzielen. Diese „Toleranz“ -Entwicklung geht schneller durchs Spritzen als durchs „Chinesen“. Andererseits bekommt man, wenn das Heroin aufhört zu wirken oder wenn man mit dem Konsum aufhört, Probleme mit Entzugserscheinungen vergleichbar den Symptomen einer starken Grippe (Schüttelfrost, starke Gliederschmerzen, usw.). Sobald dann wieder Heroin genommen wird, verschwinden diese Beschwerden bis die Wirkung vom Heroin erneut aufhört, und so weiter und so weiter.
Man ist nicht bereits nach einmaligem Gebrauch von Heroin körperlich abhängig. Neben der Menge, die genommen wird, und der Art des Gebrauchs („Chinesen“ oder Spritzen) spielen persönliche Faktoren hierbei eine Rolle. Es gibt manche, die es lange Zeit ein oder zweimal in der Woche konsumieren können, andere benötigen es sehr schnell mehrere Male am Tag.
Psychische Abhängigkeit oder Sucht
Das bedeutet, dass sich jemand nicht mehr wohl fühlen kann ohne diesen Stoff. Das hat weniger mit der körperlichen Befindlichkeit zu tun, sondern mit Gefühlen wie Angst, Schmerzen, Scham, Schuld, Kummer, Einsamkeit und dergleichen. Denn Heroin betäubt alles, nicht allein Schmerzen sondern auch Gefühle. Man fühlt sich wohl, für Sorgen gibt es keinen Grund mehr. Wenn man psychische Probleme hat, einsam ist, sich schuldig fühlt, auf der Straße leben muss, körperlich oder sexuell misshandelt wurde, usw., dann kann man durch den Gebrauch von Heroin alle diese Probleme (von neuem einen Augenblick) vergessen. Darum können Menschen sehr empfänglich sein für dieses Mittel, wie nachfolgende Umdichtung des 23. Psalms ( „Der HERR ist mein Hirte, mir wird nichts mangeln …“), die einem unbekannten Junkie zugeschrieben wird, verdeutlicht:
Das Lied vom bösen Treiber:
„Das Heroin ist mein Treiber. Ich brauche es immer. In den Gossen lässt es mich lagern. Es geleitet mich in süßen Wahnsinn. Es zerstört meine Seele. Es führt mich auf den Pfad zur Hölle getreu seinem Namen. Und muss ich auch wandern im Tal der Todesschatten, ich fürchte kein Unheil, denn die Droge ist bei mir. Meine Spritze und meine Nadel bieten mir Trost. Du täuscht mir einen Tisch vor und lässt mich meine wirklichen Feinde übersehen. Du salbst mein Haupt mit Schmutz. Mein Becher läuft über von Leid. Der Hass und das Böse begleiten mich sicher durch alle Tage meines Lebens. Und ich werde gefesselt bleiben im Haus der Sucht und Verdammnis immerdar.“
Risiken
Der Gebrauch von Heroin bringt neben der hohen Wahrscheinlichkeit, abhängig und süchtig zu werden, auch andere Risiken mit sich. Diese Risiken können entstehen durch die Art und Weise des Gebrauchs, können aber auch zu tun haben mit körperlichen und seelischen Dispositionen sowie Umgebungsfaktoren.
Entzündungen und Infektionen durch unsorgfältiges und unhygienisches Spritzen
Wenn du keine saubere (sterile) Spritze gebrauchst und die Einstichstelle nicht gut desinfiziert wurde, können allerlei Entzündungen und Abszesse an der Einstichstelle entstehen. Unter Umständen können sich daraus selbst Herzklappen und Lungenentzündungen entwickeln. Durch infiziertes Fremd-Blut kann man sich den HIV-Virus (der die Aids-Krankheit verursacht) zuziehen. Dieses Risiko hat man durch gemeinsam benutze Nadeln und Spritzbesteck (needle-sharing). Man weiß nämlich nicht, ob diese längst schon verunreinigt sind. Sowohl Infekte mit HIV als auch mit Hepatitis können den Tod zur Folge haben. Konsumenten können Infektionen dadurch vermeiden, dass sie immer ihr eigenes Besteck verwenden.
Eine Überdosis Heroin
Eine Überdosis Heroin kann verschiedene Ursachen haben:
Es wurde eine zu hohe Dosis auf einmal genommen. Dies geschieht z.B. bei Neueinsteigern, die sich in Mengen und Wirkungen noch nicht auskennen.
Oder es wurde, nachdem man eine zeitlang aufgehört hat, wieder dieselbe Dosis genommen wie vorher.
Oder es wurde in einer unbekannten Situation oder in einem anderen Land konsumiert. Der Stoff kann reiner sein, wodurch man zuviel nehmen kann. Oder er wurde mit gefährlichen Beimischungen gestreckt.
Aber selbst in gewohnter Umgebung stellt die ständig schwankende Qualität des Straßenheroins ein immerwährendes Risiko dar! Gefahrloses Spritzen gibt es nicht!
Eine Überdosis Heroin kann tödlich sein.
Eine Krankheit gar nicht oder zu spät merken
Heroin unterdrückt die Schmerzanzeige, wodurch ein Konsument krank sein kann ohne das zu fühlen. Hierdurch kann z.B. eine beginnende Erkältung unbemerkt in eine Lungenentzündung übergehen.
Unbemerkt schwanger sein
Bei einer Frau, die Heroin konsumiert, wird eine Schwangerschaft nicht selten erst im vorgerückten Stadium entdeckt, da die Menstruation unregelmäßig sein kann oder manchmal sogar ganz wegbleibt. Das sagt aber nichts über die Fruchtbarkeit. Wenn eine Frau nicht schwanger werden will, muss sie somit Verhütungsmittel gebrauchen. Kondomgebrauch ist wegen Infektionen und Geschlechtskrankheiten sowieso anzuraten.
Körperliche Abhängigkeit des Babys
Heroin verursacht im Gegensatz zu Alkohol und Kokain keine angeborenen Missbildungen beim Baby. Das Baby wird jedoch körperlich abhängig geboren und muss dann entziehen. Auch besteht die Gefahr von Entwicklungsstörungen. Am Anfang wird das Baby viel weinen, schreckhaft sein und viel häufiger wach werden.
Heroin und andere Mittel
Heroin wird auch in Kombination mit anderen Mitteln gebraucht wie z.B. Methadon, Alkohol, Schlaf- und Beruhigungsmittel, Kokain oder Speed. Auch werden diese Mittel zu einem Cocktail gemischt. Falls Heroin mit anderen betäubenden Mitteln wie z.B. Alkohol oder Methadon kombiniert wird, werden die Wirkungen enorm verstärkt (der 2 + 2 = 5 -Effekt) und es besteht Gefahr der Überdosis. Wird Heroin mit einem aufputschenden Mittel kombiniert meistens Kokain dann heben sich ihre Wirkungen zum Teil auf. Das heißt aber nicht, dass sie sich gegenseitig unschädlich machen. Im Gegenteil! Man hat ein gesteigertes Risiko zu viel zu nehmen.
Absetzung der Opiatzufuhr
Jemand, der heroinabhängig ist und plötzlich aufhört ( die Szene spricht von „abkicken“), wird Probleme mit Entzugserscheinungen bekommen. Man kann ohne Medizin entziehen (kalter Entzug, „Cold turkey“), aber auch mit ärztlicher Begleitung und Unterstützung durch Methadon.
Körperlich treten schon nach 5 bis 7 Stunden deutliche Entzugserscheinungen auf („Affe“), man fühlt man sich im Allgemeinen ordentlich krank, bei kaltem Entzug meistens heftiger. Die Entzugserscheinungen reichen von Brechen, Schwitzen, Schüttelfrost, einer laufende Nase, Niesen, Übelkeit, Durchfall, Ruhelosigkeit, Opiathunger („Schußgeilheit“) und Pupillenerweiterung („Tellerminen“) bis hin zu schweren Kreislaufzusammenbrüchen, Schmerzzuständen im Bereich der Gliedmaßen, des Bauchraumes, der Knochen und Muskeln, zu hartnäckigen Schlafstörungen und kolikartigen Krämpfen.. Diese Entzugserscheinungen sind die ersten Tage am stärksten und verschwinden nach 7 bis 10 Tagen wieder. Danach fühlt man sich körperlich wieder leidlich gut, wenn auch Müdigkeit und Schlaflosigkeit viel länger dauern können.
Psychisch fühlt man sich anfänglich schwach, emotionell, depressiv und reizbar. Psychische Genesung ist durchgreifender als die körperliche Wiederherstellung. Probleme, die aufgrund des Heroinkonsums verdrängt wurden, kommen jetzt in aller Heftigkeit wieder nach oben. Nach einer jahrelangen Sucht muss ein neuer Lebensstil aufgebaut werden. Man muss aufs Neue lerne, mit Gefühlen umzugehen, drogenfreie Kontakte aufzubauen, eine Ausbildung oder Arbeit beginnen usw. Dieser Prozess kann von einigen Monaten bis zu einigen Jahren dauern.
Methadon
Methadon (auch als Levomethadon oder L-Polamidon bezeichnet) ist ein synthetisches Opiat. Es wird voll und ganz in einem Labor hergestellt und ist sowohl in flüssiger Form als in Tablettenform (Brausetabletten) erhältlich. Es fällt genau wie andere Opiate unter das Betäubungsmittelgesetz. In der BRD wird Methadon zumeist als Ersatzmittel für Heroin eingesetzt (Heroin-Substitution) und kann für medizinische Zwecke verordnet werden. Methadon verursacht genau wie andere Opiate keine Schäden an Körpergewebe und Organen. Es hat dieselben betäubenden und schmerzstillenden Wirkungen aber auch dieselben Risiken.
Im Vergleich mit Heroin gibt es aber ein paar wichtige Unterschiede. Im Gegensatz zu Morphin und Heroin wirkt es auch bei oraler Aufnahme sehr gut. Die Wirkungsdauer von Methadon ist viel länger, nämlich bis zu 36 Stunden anstelle von 6 Stunden. Das hat manche Vorteile (z.B. geordneter Tagesablauf möglich), andererseits halten beim Aufhören die Entzugserscheinungen auch längere an. Methadon gibt keine Rausch oder Flash (außer, wenn es gespritzt wird). Aus diesem Grund – um ein einigermaßen Feeling zu haben nehmen viele der Methadonleute andere Drogen und Tabletten zusätzlich (Beikonsum) .
Methadon hat zwar im Vergleich mit Heroin eine Anzahl von Vorteilen
- Durch die lange Wirkungsdauer kann ein Konsument einen normalen Tag- und Nachtrhythmus leben.
- Es kann durch den Mund eingenommen werden, sodass ein Konsument nicht zu spritzen „braucht“.
- Es wird gratis verabreicht, wodurch der Konsument aus dem Teufelskreis der Beschaffungskriminalität für teures Heroin aussteigen kann.
- Es ist rein und nicht verschnitten mit anderen Stoffen.
- Es kann dosiert werden, sodass die Gefahr auf eine Überdosis gering ist.
Bei allen Vorteilen bleibt jedoch die Frage, ob man wirklich eine Sucht mit einer anderen bekämpfen kann. In einem alten Kinderlied wird von einem Riesen erzählt, der im Schlaf eine Maus verschluckt hat. Wegen der Probleme mit der Maus ging er zu einem Doktor. Der gab ihm den Rat auch noch eine Katze zu schlucken, um vor der Maus Ruhe zu haben. Das klingt vielleicht spaßig, aber so lustig ist das gar nicht.
Gedacht waren die Substitutionsprogramme, um den Süchtigen übergangsweise zu helfen, sich sozial zu stabilisieren, die Beschaffungskriminalität einzudämmen, seiner Verelendung entgegenzutreten, und dann wollte man den Ersatzstoff (also das Methadon) schrittweise wieder absetzen, um den Einzelnen in ein drogenfreies Leben zu führen.
Leider gelingt das nur in sehr wenigen Fällen. Sucht bleibt Sucht. Methadon nimmt nicht die Sucht, es erhält sie. Und so werden die meisten Substituierten langjährig am Ersatzstoff gehalten und damit in gewisser Weise ruhig gestellt. Sie sind überhaupt nicht sie selbst und laufen entleert und völlig gelangweilt mit ner Mattscheibe durchs Leben. Sie sind einem Irrtum aufgesessen. Wenn es gut geht, fühlen sie sich wie Roboter, die funktionieren.
Ein gezielter Einsatz von Methadon in begründeten Einzelfällen mag durchaus sinnvoll sein. Aber ein Programm, das Tausende junger Leute in der Sucht gefangen hält, erscheint ein fragliches Experiment am Menschen. Wir sollten stattdessen alle Kräfte darauf konzentrieren, den Betroffenen die bedingungslose, befreiende Liebe Gottes in Wort und Tat näherzubringen.
In the darkness of today, false enlighthtement is sold from every corner. We buy these lies, then struggle blindly down paths of deceit, or we turn away, disillusioned with the search. Jesus stands in the midst of this, offering a pure light to those, who are tired, misled or without a hope. Jesus said: „I am the light of the world, he who follows me, shall not walk in the darkness but shall have the light of life.“(Joh.8:12)