Kiffer’s Guide

Sara  SoftSarah Soft – was ist bloß los mit ihr? Noch vor kurzem hat sie alle ihre Aufträge erledigt: gewissenhaft und zuverlässig. Sie war tough. Keiner konnte ihr etwas vormachen. Doch in letzter Zeit hat sie irgendwie keinen Bock mehr. Sie bringt die Aufträge durcheinander, bleibt immer öfter daheim und schaut sich lieber „Big Brother“ an, als die Welt zu retten. Ihre engen Shorts hat sie gegen Baggies eingetauscht und außerdem fängt sie inzwischen eher an mit ihren Gegnern rumzulabern als zu schießen oder sie wegzukicken.

Ihr Konto ist auch überzogen (aber das ist ja nichts Neues). Wozu braucht sie nur so viel Geld?

Neulich hat sie einer alten Freundin von ihr erzählt, dass sie mit ihrer alten Clique nichts mehr zu tun hat und sich neue Freunde gesucht hat. Und die sind fast alle Kiffer. Sara soll sogar gesagt haben, dass sie bekifft viel mehr Spaß im Leben hat. Aber eigentlich geht doch alles in ihrem neuen Leben eher bergab statt bergauf!?

So wie Sara denken viele Jugendliche. In ihren Freundeskreisen haben sie oft den ersten Kontakt mit Haschisch. Die meisten denken: „Wenn alle kiffen, dann kann es ja nicht so gefährlich sein.“ Es ist sogar schon so normal geworden, dass man schon ein Außenseiter ist, wenn man es nicht tut.

Doch nur wenige wissen, was die chemischen Bestandteile der Cannabispflanze sind und wie sie sich auf den Menschen auswirken. Im Haschisch und Marihuana sind neben Tetrahydrocannabinol (THC) noch 420 weitere chemische Substanzen vorhanden. 60 dieser Stoffe kommen ausschließlich in Cannabis vor und werden deshalb Cannabinoide genannt. Davon sind mindestens vier rauscherzeugend.

Durch Züchtungen erhält das Marihuana von heute bis zu zwanzig mal mehr von diesen Stoffen als noch 1968. Der Haschischraucher gibt sich also heute eine viel härtere Droge als damals. Starke unkontrollierte Reaktionen, gefährliche Rauschverläufe sowie Psychosen kommen deswegen auch immer häufiger vor. Durch den Verbrennungsvorgang beim Rauchen des Cannabis entstehen über 2000 chemische Substanzen, und viele davon verwandeln sich im Körper in wieder andere Stoffe (sogenannte Metaboliten).

Diese ungeheure Summe an Chemikalien verursacht viele physische Schäden.
Smoke destroys your body! Why?

studio2Cannabinoide sind unheimlich fettlöslich. Das heißt, sie verschwinden schnell aus dem Blut (etwa 28 Tage) , aber sie halten sich sehr lange im Nervensystem, im Gehirn und in den Fortpflanzungsorganen. Haschisch ist in seiner leistungsvermindernden Wirkung beträchtlich stärker als Alk. Und der macht schon viel kaputt! Selbst Wochenendkiffer sind nie wirklich giftfrei.

Chronische Raucher haben sogar noch zehn Wochen nach dem letzten Joint Spuren von THC im Urin gehabt.
Tabakrauchen schädigt die Gesundheit. Das steht auf jeder Zigarettenpackung. In den gewöhnlichen Joints befinden sich allerdings 50 – 100 % mehr krebserregende Stoffe! Chronischer Husten, Entzündung der Atemwege und Schmerzen in der Brust sind nicht selten. Kiffer lassen den Rauch länger in der Lunge.

Tierversuche haben gezeigt, dass das Immunsystem durch Cannabisprodukte geschädigt wird. Auch beim Menschen tritt dieser Effekt auf.

studio3Bei Kiffern, die seit 25 Jahren rauchen, wurde eine Veränderung von Fresszellen (neutrophilen Granulozyten) nachgewiesen. Diese Zellen killen Bakterien und schützen uns (Immunsystem).

Kiffen kann impotent machen.

Das beweist der niedrige Testosteronspiegel (männliche Hormone) bei männlichen Kiffern. Besonders bei Jugendlichen kann es zu Störungen in der pubertären Entwicklung führen. Beispiel: Ein 16jähriger rauchte fast täglich 5 Joints, und das seit seinem elften Lebensjahr. Seine sexuelle Entwicklung kam zum Stillstand (Pech für ihn).

Mütter, die ihre Kinder stillen und in der Zeit kiffen, müssen wissen, dass das Kind das Rauschgift mit der Muttermilch aufnimmt.

Smoke destroys your brain! Why?

Haschischraucher sprechen oft langsamer als früher, manchmal verlieren sie den Gedankenfaden und haben Mühe, sich zu konzentrieren, zu verstehen und sich zu erinnern. Der Rausch durch Haschisch entsteht natürlich im Gehirn. Dabei werden Funktionsabläufe zwischen Gehirnzellen an den Schaltstellen (Synapsen) gestört. Besonders das limbische System kommt durcheinander. Es ist zuständig für hormonale und psychische Reaktionssysteme, das Kurzzeitgedächtnis, eine Reihe von Emotionen, die Aufmerksamkeit und die Reaktionsspanne. Es kommt nicht nur zur Verlangsamung der Hirnfunktionen. Immer mehr treten auch Psychosen auf, die zum Teil in Kliniken behandelt werden müssen. In Südafrika sagt man „Dagga – Psychose“ dazu, die Jamaikaner nennen es „Ganja – Psychose“.

Wie können diese psychiatrischen Krankheitsbilder aussehen? Schizophrenieähnliche Psychosen, Angstzustände, wirres Denken und Depressionen mit Selbstmordgedanken und Suizidversuchen sind typisch dafür. Diese Symptome können wieder vergehen, schade, wenn sie bleiben! In einer Frankfurter Klinik waren knapp ein Drittel der Patienten, die eine Cannabis – Psychose hatten, zwischen 15 – 19 Jahre alt.

studio5Haschisch bewirkt Toleranz und Abhängigkeit. Toleranz heißt, dass immer mehr des Rauschgiftes konsumiert werden muss um einen bestimmten Rauschlevel zu erreichen. Abhängigkeit bedeutet, dass man sich immer wieder das Mittel geben muss um breit zu sein. Entzugssymptome beim Haschisch sind eher mild. Erbrechen, Zittern, Schlafstörungen. Traurig ist, dass Leute auf andere und viel härter Drogen umsteigen.
Wichtig ist: Haschisch ist kein Genussmittel, sondern ein trügerisches Rauschgift. Die Droge wird illegal verkauft. Deshalb weiß kein Raucher, was er wirklich konsumiert. Immer wieder hört man von abenteuerlichen Mixturen (Streckungen). Manche sprechen auch von Bewusstseinserweiterung durch THC. In Wirklichkeit aber handelt es sich um eine Bewusstseinsstörung.

Irrelevante Reize und abnorme Wahrnehmungen werden Realität. Gefährlich ist auch das Amotivationale Syndrom : Kiffer leiden an einem antriebsverminderten Zustand und einer allgemeinen Gleichgültigkeit („Hasch macht lasch.“ „Mir doch egal!“)

Alltagsanforderungen werden aus dem Weg gegangen. Das Durchhaltevermögen und die Frustrationstoleranz werden geschwächt.

Joe nach Cartoon Wim Nuninga

Besonders Jugendliche werden mit vielen neuen und großen Herausforderungen konfrontiert.: Berufswahl, Partnerschaft, Weiterbildung. Dazu braucht man einen klaren Kopf.

spar_dir_lieber_deine_ermahnungenChronische Wesensveränderungen führen zu einer moralischen Gleichgültigkeit und verminderten sozialen Verantwortung. In der Familie treten oft immer mehr Problem und Streit auf.

Zeichnung: L.Vahle

 

Ich habe ähnliches erfahren!
hand_rechtsgeht´ s zu meiner Geschichte.

Falls Du auch Schwierigkeiten mit Drogen hast oder sonst irgendwie Hilfe suchst, darfst Du mir gerne schreiben. Auf dieser Homepage findest du noch eine Menge mehr an Infos zu diesem Thema sowie hilfreiche Adressen, wo du dich anonym melden kannst.

Joe

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