It was the third of September that day I’ll always remember …

Gepostet von Joe Wittrock um 21:45

Ein verregneter Spätsommernachmittag in den Niederlanden. Hank* hockte vollgeknallt mit Heroin unter dem Vordach einer Bar. Durchs offene Fenster drang Musik zu ihm auf die Straße, die ihn sofort in ihren Bann zog. „Papa was a rollin‘ stone“ von den „Temptations“ . Im Song wird beschrieben, wie ein Sohn seine Mutter über seinen verstorbenen Vater befragt, den er nie gesehen  und über den er nur schlechte Sachen gehört hat. Hey Momma! Is it true what they say that Papa never worked a day in his life. And Momma, some bad talk goin‘ round town sayin‘ that Papa had three outside children and another wife, and that ain’t right?

 

Hank kannte jede Zeile, und trotzdem war ihm, als höre er die Worte heute zum ersten Mal. Sie trafen in der Tiefe, überwältigten sein Herz. Ein fürchterliches Kopfkino begann, weil er an seine von ihm getrennt lebende Frau denken musste, an seinen dreijährigen Sohn. Auch an seinen Großvater, der aus einfachen Verhältnissen stammend, hart dafür gearbeitet hatte, damit es seine Kinder einmal besser hätten. An seinen eigenen Vater, der ihm eine gute Schulbildung ermöglicht hatte.

Tränen der Scham und Reue liefen ihm übers Gesicht, als er daran dachte, dass alles an seiner Drogensucht zerbrochen war, die Beziehung zu seiner Frau, zu seinen Eltern, und dass er seinen Kleinen schon beinahe ein Jahr nicht mehr gesehen hatte.

Papa was a rolling stone (my son, yeah), wherever he laid his hat was his home“. Er musste sich eingestehen, dass auch er nur ein Herumtreiber war, ein unsteter Kleinkrimineller, der mit Diebstählen und Dealen die eigene Sucht finanzierte. „Momma I‘ m depending on you, tell me the truth“ Was bekäme Noel* zu hören, wenn man seinen Vater auf einer beschissenen Hinterhoftoilette auffände, verreckt am tödlichen Drogen-Cocktail? Wenn Noel alt genug wäre, um seine Mutter nach ihrer ehrlichen Meinung über seinen Erzeuger zu fragen? „And when he died, all he left us was alone?“ 

Überwältigt vom aufkommenden Schmerz fiel Hank auf dem regennassen Trottoir auf die Knie. Zum ersten Mal erfasste er in etwa, was er Frau und Sohn antat. Die Last seiner Schuld drückte ihn förmlich zu Boden, die schweren Ketten seiner Sünde. „O GOTT, es tut mir alles so leid, o GOTT, ich habe alles vermasselt, ich habe jede Strafe, ich habe die Hölle verdient…“.

Wie lange er so da gelegen hatte, konnte Hank hinterher nicht sagen. Nur, dass er plötzlich einen ihm bis dahin völlig unbekannten Frieden gespürt habe, der „von oben“ in ihn hineingeströmt sei, dass er sicher wisse, dass JESUS ihn angerührt und ihm „neues Leben“ geschenkt habe und dass seit diesem Erlebnis – abgesehen von Zigaretten – nie wieder ein Verlangen nach Drogen einschließlich Alkohol in ihm aufgekommen sei.

Als Hank mir einige Jahre später seine Geschichte erzählte, lebte er wieder mit seiner Frau und seinem Sohn zusammen, ging einer geregelten Arbeit nach und war Glied einer Bibeltreuen Hausgemeinde, in der er sich auch hatte taufen lassen.

                                                                                                                                                            Joe

* Namen geändert´

 

 

 

 

 

 

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