Ist GOTT gerecht?

Gepostet von Joe Wittrock um 10:38

Wenn Gott gerecht, liebevoll und allmächtig ist, warum lässt er Krankheit, Katastrophen und Leid zu? – Das haben sich Menschen wohl schon immer gefragt.

Auch mein Freund und Bruder Uwe, seit vielen Jahren aufgrund einer schweren Erkrankung nicht mehr in der Lage seine Arme und Beine zu gebrauchen und vollständig auf die Hilfe anderer angewiesen, hat sich mit dieser Frage beschäftigt. Hier seine überraschende Antwort:

 

 

Zunächst möchte ich mich vorstellen, nicht um mich über meine Situation zu beklagen, sondern um darzustellen, dass ich als Betroffener spreche. Ich habe Muskeldystrophie, das ist eine Krankheit, bei der die Muskeln langsam aber stetig abgebaut werden. Es ist bei mir so weit fortgeschritten, dass ich tägliche Verrichtungen (waschen, anziehen …) nicht mehr selbst ausführen kann.

Um zu sagen, ob Gott gerecht ist, müssen wir erst mal klären, was gerecht ist. Gerecht ist das, was mir zusteht, oder anders herum ausgedrückt, um etwas ungerecht nennen zu dürfen, müsste ich nachweisen können, dass es mir zusteht, z.B. wenn ich es für ungerecht halte, dass du mir keine 100,- € gibst, müsste ich beweisen, dass es mein Recht ist, sie zu bekommen.

Wie sieht es nun mit Krankheit, Katastrophen und Leid im Bezug auf Gott aus?! Er könnte all das verhindern, ist es ungerecht, wenn Er es nicht tut? Es gibt nichts, woraus ich ein Recht ableiten könnte, dass Er es verhindern muss. Ich kann nicht sagen: „Lieber Gott, du musst mich gesund machen, weil …“. Also kann ich Ihn auch nicht wegen Ungerechtigkeit anklagen.

Wenn Gott nun nicht ungerecht ist, obwohl Er Leid zulässt, das Er in Seiner Allmacht verhindern könnte, kann man mit einigem Recht fragen: Ist das ein liebender Gott?

Gott hat Menschen geschaffen, damit sie mit Ihm und unter Seiner Herrschaft und Seinen Regeln leben. Nicht, weil Er uns unterdrücken will oder uns keinen Spaß gönnt, sondern weil Er weiß, wie unser Leben gelingt. Wenn jemand mit Ihm und nach Seinen Regeln lebt, der hätte vielleicht einen Anspruch auf Gottes Bewahrung.

Wenn wir die Gemeinschaft mit Gott verlassen und selbst bestimmen, was wir tun, nennt die Bibel es Sünde. Weil Gott heilig und gerecht ist, kann Er Sünde nicht übersehen oder fünf gerade sein lassen. Die unausweichliche Folge ist die Trennung von Gott für dieses Leben und danach.

Diesen Zustand unserer unsterblichen Seele nach dem Tod nennt die Bibel Hölle. Gemeint ist hier nicht ein Ort, an dem der Teufel regiert, sondern ein Ort ohne Gott und all das Gute, das Er ist und gibt.

Wir alle, also auch du und ich, sind in dem bereits erwähnten Sinn Sünder. Das verhindert die Gemeinschaft mit Gott, die Er aber will – für diese Zeit und darüber hinaus für die Ewigkeit.

Gott wurde deshalb in Jesus Mensch und bezahlte als einziger, der nicht für sich selbst bezahlen musste (da Er ohne Sünde war), für uns. So hat Gott unser allergrößtes Problem gelöst.

Wenn wir es für uns in Anspruch nehmen, dass Jesus an unserer Stelle starb und    Er in unserem Leben regieren darf, verbringen wir die Ewigkeit bei Ihm – ohne Leid. Aus Liebe tat Er das denkbar Beste.       

Es fiele mir nicht ein, dem, der das größte Problem gelöst hat, vorzuwerfen, dass Er nicht noch mehr tat. Ich habe mehr davon, dass Er für mich am Kreuz gestorben ist, als wenn Er mich jetzt gesund machte.

  

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Ein Kommentar

  1. alois böck sagt:

    Haben viele Jahre mit solchen Menschen verbringen dürfen. Habe sie gepflegt und geliebt.

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