Was rauchen unsere Kinder da für ein Zeug?

Gepostet von Joe Wittrock um 10:43

Dieser Frage widmete sich ein ganzseitiger Bericht der Wochenzeitschrift „Die Zeit“ in der Ausgabe Nr. 40 vom 30. September dieses Jahres. Wie Arlad von Kittlitz berichtet, hat ein Reporterteam im Juli 2021 in zehn Städten quer durch die Republik Gras im Sinne von Marihuana, Weed, Dope oder Pot erstanden und zur Untersuchung in ein forensisches Labor geschickt.

Die Ergebnisse waren alles andere als beruhigend:

Fünf der Proben waren reguläres Gras, der THC-Gehalt betrug zwischen etwa 6 und deutlich über 10 Prozent. Es ist damit wesentlich potenter als noch die Joints in den Siebzigern.

Vier der Proben waren einfach nur CBD-Grass, d.h. harmloses Kraut, das, mit Industriehanf vergleichbar, noch nicht einmal bekifft machen kann.

Und eine Probe war Chemiegras: CBD-Gras, auf das das verbotene synthetische Cannabinoid MDMB-4en-PINACA aufgetragen war.

Das überaus Niederträchtige daran: Was von den Dealern als reguläres Gras verkauft wird, lässt sich für Kunden optisch, fühlbar und geruchlich kaum von regulärem Gras unterscheiden, da die Trägersubstanz, auf die die synthetischen Stoffe aufgesprüht werden, aus THC-freiem CBD-Gras besteht.

„Das Problem mit diesen synthetischen Cannabinoiden“, so A. von Kittlitz, „ist nun nicht allein, dass sie THC in etwa so simulieren wie ein Zoom-Call eine echte Begegnung. Sie fahren die Rezeptoren im Hirn auch deutlich stärker an als natürliches THC. Je nach Sorte ist die Rede von einer dreißig- bis dreihundertmal so starken Bindung. Wenn die Chemikalie dann unregelmäßig oder zu stark auf die Basis aufgesprüht wird, kann das für den Konsumenten nicht bloß unerfreulich, sondern sogar gefährlich werden. Raucher berichten von Schwindel, Herzrasen, Panikattacken, Krämpfen, Psychosen. Allein in Deutschland gab es im vergangenen Jahr fünf Todesfälle, die mit dem Konsum von Chemiegras in Verbindung gebracht wurden, europaweit sind Dutzende solcher Fälle bekannt.“

Die Recherche der „Zeit“ auf einen Nenner gebracht: Cannabis finden viele okay. – Dabei ist das Gras von der Straße oft alles andere als harmlos.

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