Cannabis

CannabisCannabis – Haschisch und Marihuana – darf als die am weitesten verbreitete illegale Droge gelten. Der zentrale Wirkstoff ist das Tetrahydrocannabinol (THC). Um Cannabis bzw. um seine Legalisierung wird seit langem ein erbitterter ideologischer Kampf geführt. Hier einige gängige Meinungen über das Thema: Kiffen ist Lifestyle, Freiheit, Freude, Lebensfeeling, erst recht in Verbindung mit Musik.

Von den Hippies mit Love and Peace über die Rastas mit ihrem Reggae bis hin zu XTC, Kiffen und Loveparade. Kiffen ist harmlos, Kiffen macht Spaß, Kiffen macht nicht süchtig……. sagt man, doch stimmt das wirklich?

 

Erscheinungsformen

high1Marihuana und Haschisch werden aus der weiblichen Hanfpflanze gewonnen. Der lateinische Name der Hanfpflanze ist „Cannabis Sativa“. Im Szenejargon wird diese Droge „Hasch“, „Dope“, „Shit“, „Piece“, „Pot“, „Bommel“, „Bubble“, „Bobbel“, „Bobel“, „Pickle“ (für Haschisch) und „Gras“, „Weed“, „Gitama“, „Kiff“, „Bhang“, „Ganja“ oder „Skunk“ (für Marihuana) genannt.
– Haschisch ist das Harz der Pflanze, das zu Klumpen oder Platten gepreßt und für den Verkauf in kleine Stücke geschnitten wird. Haschisch enthält 3 bis 14 % THC. Aber höhere Prozentsätze kommen ebenfalls vor. Die Farbe variiert von gelb, grüngrau, grün, rötlich, hell- oder dunkelbraun bis hin zu schwarz. „Schwarzer Afghan“, „Roter Libanese“, „Grüner Türke“, „Maroc Zero Zero“ und anders heißen daher verschiedene Haschischsorten (nach den Herkunftsländern), die von Qualität und Wirkstoffgehalt sehr unterschiedlich sein können. Je wärmer das Klima ist, in dem der Hanf wächst, um so höher ist der THC-Gehalt. Durch professionelle Anbaumethoden (vor allen auch in den Niederlanden) ist der THC-Gehalt in den letzten Jahren ständig gestiegen.
– Marihuana besteht aus den getrockneten Blüten und Blattspitzen und sieht – wenn die Pflanzenteile verkleinert sind – ein bißchen aus wie grob gehackte Kräuter. In der Regel ist die THC-Konzentration im Marihuana mit 0,5 bis 3 % geringer als im Haschisch. Es gibt aber Ausnahmen. So erzielt das in den Niederlanden in speziellen Labors gezüchtete genmanipulierte „Nederweed“ (auch „Superskunk“ genannt) THC-Konzentrationen bis 40 % (!!!), die weltweit kaum übertroffen werden.
– Haschischöl, ein unter Zusetzung von organischen Lösungsmitteln und nachträglichem Verdampfen aus Haschisch gewonnenes Extrakt, ist eine zähe, klebrige, dunkelfarbige Tinktur mit einem THC-Gehalt von bis zu 30%. Auf dem deutschen Markt hat es sich bisher noch kaum durchsetzen können.

Wie wird es konsumiert?

higjh2Cannabis wird in der Regel geraucht, meist vermischt mit Zigarettentabak oder Feinschnitt. Das Haschischrauchen wird „kiffen“, „anturnen“, „schmöken“, „harzen“ oder „quarzen“ genannt. Wenn jemand kifft, riechst du einen süßlichen, würzigen, weihrauchähnlichen Duft. Geraucht wird üblicher Weise in ganz gewöhnlichen Tabakpfeifen oder mittels „Eimer“, d.h. in einen mit Wasser gefüllter Behälter – Putzeimer oder aufgeschnittene Tetrapackung – wird eine unten aufgeschnittene Plastikflasche hineingestellt, auf deren Hals ein „Kopf“ – meist mit einem Messingsieb oder durchlöchertem Alupapier versehenen – aufgesetzt ist. In diesen Kopf wird die Mischung hineingepackt, darüber ein brennendes Feuerzeug gehalten und durch gleichzeitiges Hochziehen der Flasche im Flascheninneren ein Unterdruck erzeugt, so daß diese sich mit gelblichem – bei Haschisch – oder mehr durchsichtigem Qualm – bei Marihuana – füllt, der dann vom Konsumenten tief inhaliert und möglichst lange in den Lungen gehalten wird.
Beliebt sind auch „Blubber“ genannte Wasserpfeife oder Bambus- und Glas- oder Plexiglas-Rohrpfeifen, „Bongs“ genannt. Geringe Reste werden in kleinen Purpfeifchen geraucht. Oder es werden zum Rauchen trichterförmige Zigaretten aus Spezialpapier oder mehreren Blättchen zusammengesetzt gedreht, „Joint“, „Tüte“, „Stickie“ oder „Spliff“ genannt. Andere Kiffer bevorzugen das „Chillum“, ein oft kunstvoll gearbeitetes kelchförmiges Rauchgerät aus Holz, Ton oder Stein. Ein „Kawumm“ ist ein etwa 20 cm langes und bis zu 3 cm dickes Rohr aus Bambus, Kunstoff oder Pappe mit einem kleinen Loch auf dem Rohrmantel, in das ein mit einer Mixtur aus Haschisch und Tabak vollgestopfter „Kopf“ (oder auch ein Joint oder Chillum) gesteckt und angezündet wird. Während man an einem Ende der Röhre den Rauch ansaugt, wird das andere Ende mit der flachen Hand dichtgehalten. Nimmt man dann die Hand von der Öffnung, „knallt“ durch die schlagartig zuströmende Luft der im Rohr noch verbliebene Rauch geradezu in die Lungen. Zur Not tut es auch eine Alu-Getränke-Dose mit „Kick-Loch“ „Fillies“ sind stark angefeuchtete Zigarillos, die mit Gras gefüllt sind. Bei Haschischöl genügt aufgrund der stärkeren Konzentration ein paar Tropfen auf eine Zigarette zu streichen. Von „Space-Keksen“, d.h. Haschisch und Marihuana mit Gebäck (und oft zusätzlich noch mit weiteren Drogen ) verbunden, wird zwar viel geredet, im Umlauf sind sie höchst selten. Cannabis kann jedoch nicht nur in Speisen verarbeitet sondern auch als Tee getrunken werden.

Preise
Zwischen 5 bis 15 Euro je nach Qualität müssen in etwa für 1 g Haschisch oder Marihuana hingelegt werden, bei größeren Mengen werden die Preise deutlich geringer (Mengenrabatt). Handelsüblich für kleine Portionen sind kleine Plastiktüten, versehen mit Klettverschluss. Das Rauchpiece (meist die Konsumportion) wird aber gerne auch in Stanniolpapier oder Alufolie oder in kleinen Schmuckdöschen aufbewahrt. Größere Mengen („Platten“, „Brote“) sind in Leinensäckchen verpackt oder in Klarsichtfolie eingeschweißt .

Manche Kiffer verrauchen 250 bis 500 Euro jeden Monat. Sie sind ständig in Geldnot. Kiffen kann sich so schnell zum Teufelskreis entwickeln, aus dem es kein Entrinnen gibt (Beschaffungskriminalität!).

Wirkungsweise
Die Wirkung des Cannabis ist dosisabhängig. Als Anhaltspunkt kann gelten: Eine THC-Dosis von 1-2 mg wird beruhigend (sedierend). Eine THC-Dosis von 5 – 7 mg bewirkt Sinnesveränderungen. Eine THC-Dosis von 15 mg führt zu Halluzinationen.
Der Rauschzustand – meist „bekifft“, „voll“, „dicht“, „stoned“ (nach dem Gefühl, Steine an den Beinen hängen zu haben), „angeturnt“ oder „breit“ genannt – ähnelt in gewisser Weise dem Alkoholrausch. Er tritt bei mittlere Dosis unmittelbar nach der Inhalation ein, erreicht seinen Höhepunkt nach ca. 30 Minuten und hält bis zu 3 Stunden an. Als körperliche Auswirkungen zeigen sich gerötete Augen und beschleunigter Herzschlag. Es kann zu Herzrasen, Mundtrockenheit, Bewegungsunruhe, Übelkeit und gesteigertem Hungergefühl („Freßtrip“) kommen. Zu Anfang des Rausches tritt ein Gefühl der körperlichen Entspannung und der (subjektiv!) gesteigerten Wahrnehmungsfähigkeit ein. Verschiedene Sinnesinhalte werden miteinander verknüpft wahrgenommen wie etwa Musik mit optischen Vorstellungen.

Durch den Konsum dieser Drogen ändert sich der Blick auf die Wirklichkeit. Die Zeit scheint langsamer zu laufen, der Raum wirkt anders, Musik klingt intensiver, und manchmal siehst man Dinge, die es in der Wirklichkeit nicht gibt. Bei herabgesetzter Kritikfähigkeit steigt die Risikobereitschaft. Das Denken wird bruchstückhaft, Gesprächsinhalte werden vergessen und die Konzentration ist gestört. Es kommt zu dem typischen „Kifferlachen“ (Albernheit aus geringfügigen Anlässen). Die euphorische Stimmung klingt im Verlauf des Cannabisrausches ab und kann in eine zunehmend depressiven Stimmung und Teilnahmslosigkeit umschlagen. Der Konsument fühlt sich müde, Grübeleien und Selbstwertkrisen – können bei entsprechender Grundgestimmtheit – den ausklingenden Rausch begleiten. Bei einem Erstkonsum von Haschisch tritt häufig überhaupt keine Wirkung ein.
Haschisch wird oft gemeinsam mit anderen Drogen konsumiert. In der Partyszene wird Cannabis als „Downer“ verwendet: die unerwünschten Wirkungen antriebsteigernder Drogen wie Ecstasy, Amphetaminen und Kokain sollen damit unterdrückt werden. Raver setzen die Droge unter Umständen nach dem Tanzen zum Abkühlen und Beruhigen ein („chill out“).

Risiken

Nicht immer verläuft der Cannabisrausch in typischer Weise, er wird nicht immer als positiv erlebt. Die innere Verfassung und Umgebungsfaktoren sowie eine hohe Dosierung können den Rauschverlauf stark beeinflussen. Anstelle einer gehobenen Stimmung können Panik und Angst auftreten, anstelle des entspannten Glücksgefühls unangenehme und überwältigende Rauscherlebnisse, LSD-ähnlichen Illusionen und Pseudo-Halluzinationen bis hin zu cannabisinduzierten wahnhaften Störungen (Verfolgungswahn) mit ausgeprägten Angstzuständen („Horrortrip“). In dieser Situation besteht erhöhte Selbstmordgefahr.
Im körperlichen Bereich kommt es neben den beschriebenen Wirkungen dabei zu Missempfindungen der Haut, Zittern der Hände, Erkalten der Finger und Gangunsicherheit.
Zu den Gefährdungsmomenten im akuten Cannabisrausch gehören die bereits erwähnten Veränderungen in der Denk-, Wahrnehmungs- sowie Merkfähigkeit. Das Kurzzeitgedächtnis und die zeitliche Wahrnehmung werden verändert. Hierdurch kann es zu Selbst- und Fremdgefährdungen kommen, insbesondere im Straßenverkehr. Weil das Reaktionsvermögen herabgesetzt ist, ist bspw. das Fahren auf Mofas, Motorrollern oder Fahrrädern gefährlich.

 

Mehrmals täglicher Haschischkonsum beeinflußt den Verlauf von psychotischen Erkrankungen negativ (fördert Wahn- und Halluzinationserlebnisse). Es ist unumstritten, dass Cannabiskonsum eine Ursache für das Auftreten von Schizophrenien sein bzw. das Risiko psychotisch vorbelasteter Menschen, an einer Schizophrenie zu erkranken, erhöhen kann. Als weitere Folgen chronischen Cannabiskonsums gelten der Verlust an Aktivität, eine allgemeine Antriebsverminderung und herabgesetzte Belastbarkeit. Das Risiko bereits im jugendlichen Alter an Lungenkrebs zu erkranken, steigt bei Hardcorekiffern stark an, da der Teergehalt dieser Substanz weitaus höher ist als der von Tabak. Bezüglich der Langzeitfolgen von Cannabis besteht noch erheblicher Forschungsbedarf.

Abhängigkeitspotential
Viele Jugendliche glauben, daß Kiffen nicht süchtig macht. Und daß es ohne Risiko ist. Wissenschaftler betonen hingegen, das regelmäßiger ( täglich, eventuell täglich mehrfacher) Konsum von Marihuana und Haschisch dieselben süchtigmachenden Wirkungen aufs Gehirn hat wie der Konsum von Kokain, Heroin, Alkohol oder auch Nikotin. Im Gegensatz zu Alkohol (den ich übrigens auch ganz eindeutig als schädliche und dummmachende Droge einstufe!) werden die Cannabinoide nur sehr langsam abgebaut. Das liegt daran, dass diese fettlöslich sind, wo hingegen Alkohol z.B. wasserlöslich ist. D.h., die psychoaktiven Stoffe des Hasch verschwinden nach der Aufnahme in den Körper ganz schnell aus der Blutbahn und lagern sich in den fetthaltigen Bestandteilen einer Vielzahl von Zelltypen und im Fettgewebe ab und entfalten dort ihre Wirkung (besonders wichtige fetthaltige Gewebe: Peripheres Nervensystem, Gehirn und Fortpflanzungsorgane). Die Cannabinoide werden dann in kleinen Mengen portionsweise aus den Zellen und Fettgeweben wieder freigegeben. Es dauert bis zu einer Woche, bis nur die Hälfte des THC von einem einzigen Joint abgebaut und ausgeschieden ist. Deshalb sind Kiffer lange Zeit nicht wirklich rauschgiftfrei, weil sie in den Zeiten des Nichtrauchens immer noch gut versorgt werden . Für die Entstehung der Sucht macht es dabei keinen Unterschied, ob jemand jeden Tag oder nur an Wochenenden kifft. Abhängigkeit kann jederzeit entstehen, sobald das ganze Tun und Lassen aufs Kiffen ausgerichtet ist. Dies ist keine schwere körperliche Abhängigkeit; etwaige Entzugserscheinungen sind eher milde (Gefühl innerer Leere, Unruhe, Nervosität, Konzentrations- und Schlafstörungen). Der Konsument wird also nicht krank, wenn er mit dem Kiffen aufhört wie bspw. bei der Heroinabhängigkeit. Aber er bekommt mit Sicherheit ein starkes Verlangen nach dem erneuten „High“, das er nicht so leicht stoppen kann. Er ist dann also abhängig, weil seine Psyche nicht mehr ohne kann. Das sich im Laufe der Zeit sowohl eine starke psychische Abhängigkeit wie auch eine leichte körperliche Abhängigkeit ausbilden kann, ist trotz vieler gegenteiliger Bekundungen von Haschischkonsumenten und Freunden der Substanz unzweifelhaft.

 

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Animationsfilm auf YouTube

Cannabisprodukte wie Haschisch und Marihuana als „Weichdrogen“ (engl. „softdrugs“) zu bezeichnen, verleitet zur Fehleinschätzung. Das einzige, was „weich“ ist, ist, daß sie sich ganz sanft, ganz langsam und allmählich ins Leben hineinschleichen. Der Cannabiskonsum ist gerade deshalb besonders heimtückisch, weil die Folgen häufig erst nach Jahren sichtbar werden.

Bilder Joe und Joe nach Cartoons Wim Nuninga

9 Kommentare

  1. Matthias Sesselmann sagt:

    Psychische Abhängigkeit

    Tatsächlich ist Cannabis eine schwach toxische Droge. Der Rauschwirkstoff THC führt nicht zu einer körperlichen Abhängigkeit, wie wir es bei Opiaten kennen. Aber es können heftige seelische und psychische Abhängigkeiten entstehen.

    Bei manchen Konsumenten wirkt Cannabis schwach bis gar nicht, andere dagegen fahren bei gleicher Probe extrem ab. Warum wirken psychedelische Drogen eigentlich so extrem unterschiedlich? Wissenschaftler können naturgemäß nichts mit dem Begriff psychedelisch anfangen. So entsteht die These, Cannabis sei heute wegen höheren THC-Gehalts oft gefährlicher. Dem möchte ich widersprechen. Es gab vor über 50 Jahren sehr wohl sehr starke psychedelische Drogen. Doch der toxische Wirkstoff bleibt auch bei etwas stärkerem THC-Gehalt gering. Die eigentliche Suchtgefahr besteht in der psychedelischen Erwartungshaltung – der Mensch wird psychisch abhängig.

    Der britische Ordinarius für Pharmakologie, A.E. Wilder-Smith, erwähnt in seinem Buch „Das Drogenproblem, Ursache und Behandlung der Drogen-Epidemie“ solche Zusammenhänge. Von 1964 bis 1970 untersuchte er „kiffende“ Studenten im Medical Center der Universität Illinois, Chicago.

    Wilder-Smith spricht von der Halluzination Typ 1 und Typ 2. Halluzination Typ 1 bezeichnet die messbare Wirkung eines schwach toxischen Stoffes. Halluzination Typ 2 bezeichnet die erweiterte psychedelische Wirkung, hervorgerufen durch eine starke, transzendente Erwartungshaltung. Also liegt vor allem ein esoterisches Problem vor. Die Halluzination Typ 2 führt nach Wilder-Smith zum erwähnten Suchtverhalten.

    Meine eigene Erfahrung: Der Glaube an Jesus Christus kann im Suchtfalle sehr hilfreich sein.

    Matthias Sesselmann, Hannover

  2. Ali sagt:

    Twitter-Account: Die Regierung arbeite “auf Hochtour” an der Legalisierung von Cannabis, hat Gesundheitsminister Karl Lauterbach gesagt.
    Anstatt sich um die Energieversorgung zu kümmern werden Drogen legalisiert. Das beste Deutschland das es bisher gab, ist strack auf dem Weg zu einem antirassitischen, klimagerechten, energiefreien und gendergerecheten Grünen Narcostaat, der die Freiheit und Gesundheit seiner Bürger und deren Zukunft verscherbelt. Für ein paar hirnzerstörende Joints. Man schaue sich nur mal die übervollen Psychiatrien und andere Drogeneinrichtungen, bzw. die zerstörten Menschen an, oder „führendes“, psychotropen Substanzen nicht abgeneigtes Politpersonal.

    Ein zukünftig zugedröhntes Volk meckert nicht rum, demonstriert nicht gegen die Obrigkeit, jammert nicht, wenn der Hintern kalt und der Kühlschrank leer ist, denkt nicht selbstständig und macht brav alles, was ihm gesagt wird – solange der Cannabis-Nachschub funktioniert. Läuft doch prima.

  3. Ist die Cannabis-Legalisierung der Grundstein für die Erlaubnis härterer Drogen? Ali sagt:

    Kritisch gegenüber der Drogenpolitik der neuen deutschen Ampelregierung hat sich das Wiener Institut für Medizinische Anthropologie und Bioethik (IMABE) geäußert. Von der im Koalitionsvertrag festgeschriebenen kontrollierten Freigabe von Cannabis für den Freizeitkonsum erhoffe sich die Politik zwar Steuereinnahmen von bis zu 2,8 Milliarden Euro jährlich sowie auch neue Arbeitsplätze, absehbare Gesundheitsschäden besonders für Jugendliche nehme man dabei aber bewusst in Kauf. “Eine verpflichtende Zweckverwendung der Steuereinnahmen für das Gesundheitswesen kommt nirgends vor”, mahnte IMABE-Geschäftsführerin Susanne Kummer in einer Aussendung vom Montag.

    Umfassende Studien hätten in den vergangenen 20 Jahren gezeigt, dass Cannabis “alles andere als harmlos” ist, fasste die Ethikerin den Forschungsstand zusammen. “Die Droge macht sehr schnell abhängig, kann Depressionen, Psychosen und andere schwere psychische Erkrankungen auslösen und bahnt den Weg zu harten Drogen.” Jüngste Ergebnisse einer 2021 publizierten US-Studie zeigten, dass der Cannabis-Konsum das Gehirn von Jugendlichen unter 25 Jahren nachweislich und dauerhaft schädigt. Im US-Bundesstaat Colorado musste nach der Legalisierung von Cannabis die Kapazität der Jugendpsychiatrie aufgrund der rasant ansteigenden Anzahl von Süchtigen und durch Cannabis hervorgerufenen Psychosen verdoppelt werden.

    Die jüngste Studie, publiziert im JAMA Network Open (doi:10.1001/jamanetworkopen.2021.42521), zeigt einen laut Kummer “erschreckenden” Anstieg der Anzahl der Notfalleinsätze aufgrund einer Cannabisvergiftung bei Kindern in Kanada seit der Legalisierung im Jahr 2018 – nämlich um das Neunfache. Insbesondere nach dem Konsum von Lebensmitteln wie Cannabis-Keksen oder Cannabis-Gummibärchen sei die Zahl explodiert. Ebenso habe sich auch die Zahl der Kinder, die stationär aufgenommen werden müssen, verdoppelt. Ihr Durchschnittsalter betrug zwischen drei Jahren und neun Monaten. Jede zehnte Vergiftung von Kindern, die in der zentralen Notaufnahme in Ontario untersucht wurden, war auf den Konsum von cannabishaltigen Produkten zurückzuführen. Knapp ein Drittel (32,7 %) der Kinder musste aufgrund ihrer Vergiftung im Krankenhaus behandelt werden, ein Teil (3,6 %) sogar auf der Intensivstation. Einen Todesfall gab es bisher nicht.

    Für die Studie hatten die Wissenschaftler des Krankenhauses Ottawa und die Abteilung für Familienmedizin der Universität in Ottawa alle Einlieferung in die Notfallambulanz von Kindern der Provinz Ontario (14,6 Millionen Einwohner) in drei Zeiträumen untersucht: vor der Legalisierung von Cannabis (2016 bis 2018), nach der Legalisierung von Cannabis-Blüten, -Samen und -Ölen (2018 bis 2020) sowie nach der Freigabe von cannabishältigen Lebensmitteln (Februar 2020). Im gesamten Studienzeitraum kam es zu 522 Einlieferungen in die Notaufnahme aufgrund von Vergiftungen bei Kindern. Während glücklicherweise die Gesamtvergiftungszahl bei Kindern abnahm, stieg während der Covid-19-Pandemie der Anteil an Cannabis-Vergiftungen zusätzlich an, was mit dem erhöhten Cannabis-Konsum von Erwachsenen in der Pandemiezeit zusammenhängen dürfte.

    “Die Ergebnisse sind deshalb so dramatisch, weil sich Kanada von der Legalisierung ja erhofft hatte, dass der versehentliche Konsum bei Kindern abnimmt”, wurde Studienleiter Daniel Myran in der IMABE-Aussendung zitiert. Es gebe zwar Vorschriften, wie hoch die Konzentration in den Lebensmitteln sein darf, sowie auch für kindersichere Verpackung. Außerdem sollte durch Schulungen von Eltern und Betreuungspersonen die Gefahr für Kinder sinken. “Die Zahlen der Studie zeigen jedoch, dass dieses Ziel nicht erreicht wurde”, schlussfolgerte Myran.

    Scharfe Kritik an einer möglichen Legalisierung von Cannabis in Deutschland hatte im November auch der 125. Deutsche Ärztetag (DÄT) geäußert. “Die Legalisierung verharmlost die gesundheitlichen Gefahren, negativen Folgen und Langzeiteffekte des Cannabiskonsums für Kinder und Jugendliche”, hieß es in einer Stellungnahme. Die Ärzte warnen vor möglichen Risiken für die Gesundheit der Konsumierenden und Folgen für die medizinische Versorgung. Erfahrungen aus anderen Ländern zeigen, dass es zu einer Zunahme von cannabisbedingten Notaufnahmen, erhöhtem psychiatrischen Behandlungsbedarf sowie cannabisbedingten tödlichen Verkehrsunfällen und Suiziden komme. KAP

  4. Der Konsum von Cannabis kann aggressiv machen, behaupten kanadische Forscher. – Bild.de sagt:

    “Kiffer gelten oft als träge und verträumt. Laut einer aktuellen Studie sei aber genau das Gegenteil der Fall….

    Konkret fanden die Forscher heraus: Von den 296 815 Teenagern und Erwachsenen unter 30 Jahren, die regelmäßig Cannabis rauchten, wurde mehr als doppelt so häufig (2,15-mal) eine gewalttätige Straftat begangen als von den Nichtkonsumenten. Bei starken Nutzern war das Gewaltrisiko 2,81-mal höher.

    Und: Selbst wenn unterschiedliche Lebensumstände berücksichtigt wurden, so beispielsweise die Annahme, dass Cannabis-Konsumenten eher in gewalttätigen Umgebungen aufwachsen, sei „der Effekt weiterhin erheblich“.

    Unter Berufung auf neurologische Untersuchungen erklärten die Forscher: „Cannabiskonsum während der Pubertät kann zu einer Verschlechterung der neuronalen Strukturen führen, die mit Hemmung und Sensationssucht verbunden sind.“ Diese neuronalen Defizite könnten demnach die Fähigkeit einschränken, den Drang zu gewalttätigem Handeln zu unterdrücken.” Bild.de

    • Ben sagt:

      Das ist schon komisch, dass alle Studien immer aus Canada kommen. Wie sieht denn diese Studie aus? Aggressiv macht es doch wenn das Grass zu Ende geht und die Besorger nicht anzu treffen sind. Ok wenn es aggressiv machen soll , um welches Weed habdelt es sich in der Studie. Es gibt ja verschieden HIGH oder STONED Zustände.

  5. Hirten Hannes sagt:

    Darauf muss ich jetzt erstmal noch ein rauchen, sonst bekomme ich eine Selbstwertkrise.

    • Joe sagt:

      Warum auch sich mit der Realität auseinandersetzen? Drei Berauschte – so heißt es in einer alten persichen Parabel – stehen nachts vor einem verschlossenen Stadttor: ein Opiumraucher, ein Säufer und ein Haschischesser. Beratschlagend, wie man in die Stadt gelangen könnte, empfiehlt der Opiumraucher zu schlafen und den Morgen abzuwarten. Der Säufer rät das Tor einzuschlagen. Der Haschischesser aber sagt: Wir kriechen durchs Schlüsselloch.

  6. Andreas Kettel sagt:

    Die Darstellung war für mich sehr informativ und – weitgehend – unvoreingenommen. Bin auf Ihre Seite gestossen, weil ich den alten Spitznamen des Soulmusikers Wilson Pickett („the pickle“) verifizieren wollte (taucht übrigens in keinem noch so ausführlichen dictionary als „Nebenbedeutung“ auf) – Danke!

    • Joe sagt:

      Viele berühmte Soul-Sänger haben einmal mit Gospel-Music zur Ehre Gottes angefangen und sind dann später in die säkulare Musikbranche gegangen. Unter ihnen befinden sich die einige der größten Stimmen des 20. Jahrhunderts, wie z.B. Aretha Franklin, Sam Cooke, Wilson Pickett, Otis Redding, Al Green, Roberta Flack, James Brown oder auch die Isley Brothers.

      Kannst du in deinem Herzen auch mit einstimmen, wenn gesungen wird, „Kostbarer Herr, nimm meine Hand und führe mich“? Hast du auch diese Hoffnung auf ein zukünftiges Reich im Himmel oder ist das Leben hier auf der Erde alles für dich?

      Bei vielen Sängern hörte sich die Musik so gut an, weil sie die Texte, die sie gesungen haben auch ernst meinten. Musik zur Ehre Gottes ist die beste Art Musik, weil sie dem Erschaffer der Musik seine Gaben zurück gibt.

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