XTC

XTC oder Ecstasy ist der Scenename für eine amphetaminähnliche vollsynthetische „designte“ Droge, die über die Raver- und Technoszene in immer stärkerem Maß Eingang in den Jugendbereich gefunden hat. Die chemische Abkürzung für XTC ist MDMA (Methylen-Dioxy-N-Methylamphetamin).

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Erscheinungsformen

XTC wird unter allerhand Namen wie „E“, „Adam“, „Eve“ u.a. verkauft, aber meistens sprechen die Konsumenten von „Pillen“ oder „Bonbons“. Die (aus verkaufsstrategischen Aspekten) meist mit harmlos aussehenden Motiven gestanzten Tabletten oder Kapseln schmecken bitter und riechen nach nichts. Sie kommen in unterschiedlichen Formen ( rund, aber auch herzförmig, dreieckig, achteckig, mit oder ohne Bruchrille auf der Rückseite, … ) und allen Farbmischungen (gelb, blau, weiß, gesprenkelt ….) mit zahlreichen Motiven (Anker, Asterix, Blitz, Delphin, Dollarzeichen, Euro, Hammer & Sichel, Hanfblatt, Indianer, Kleeblatt, Mercedes-Stern, Sonne, Superman, Yin Yang …) und Schriftzügen (Adam, Eve, love, smile , gelegentlich auch ominöse Dosierungsangaben wie 125 mg, 130mg … ) auf den Markt. Eigentlich ist diese Substanz vom Gesetz her verboten. Aber um dem Zugriff der Polizei zu entgehen, verändern die Hersteller diese Mittel ein bißchen. So sind hunderte von XTC-Varianten entstanden – oft auch gänzlich ohne Prägemerkmale – die nicht unter das Betäubungsmittelgesetz fallen, aber trotzdem sehr gefährlich sein können. Heutzutage ist kaum noch reines XTC zu kaufen. Tests haben gezeigt, daß manche Pillen, die als XTC angeboten wurden, andere gefährliche Drogen wie z.B. Kokain und LSD enthielten. Aber es passiert auch regelmäßig, daß jemand abgelinkt wird und ein paar Fünf-Euro-Scheine für eine Vitamintablette oder ein Aspirin hinblättert.

Wie wird es konsumiert?

XTCXTC wird oft auf Houseparties und in Diskotheken konsumiert. Es wird normalerweise in Form von Tabletten oder Kapseln geschluckt. Durch ihre aufputschende Wirkung ist diese Droge beliebt bei Jugendlichen, die häufig ausgehen. Nach Einname einer Pille können die Partygänger stundenlang tanzen ohne müde zu werden. Obendrein versuchen sie, ihren Alltag hinter sich zu lassen und veränderte Bewußtseinszustände zu erreichen. Tanzen gehen, XTC „einwerfen“, „drauf sein“, das hört bei vielen einfach zusammen. Schätzungen gehen davon aus, daß die Hälfte der etwa 3 Millionen Technofans zumindestens gelegentlich XTC konsumieren. Sehr häufig ist ein Mischkonsum, wobei in der Woche Cannabis und auf den Raves und Parties XTC, Speed und Cocain konsumiert wird.

Preise

Die meisten XTC-Konsumenten brauchten ihre erste XTC-Pille nicht selbst zu kaufen; sie wurde ihnen gratis angeboten. So wurde es ihnen leicht gemacht, es einmal auszuprobieren. Aber wenn man es erst einmal probiert hat und es geil findet, ist die Verlockung groß, es noch einmal zu nehmen, und noch einmal und noch einmal. Aber dann bekommt man es garantiert nicht mehr gratis. Dann muß natürlich bezahlt werden; 5 bis 20 Euro für eine XTC-Pille. Bei Mehrabnahme gibt es Mengenrabatt.

Wirkungsweise

Wenn jemand reines XTC einwirft, gerät er nach 20 bis 60 Minuten unter den Einfluß dieser Droge. Zunächst spürt der Konsument ein leichtes Prickeln in seinem Körper und es wird ihm warm. Bald darauf fühlt er sich sorglos und entspannt. Er fängt an, alles intensiver wahrzunehmen, die Musik und sich selbst. Verliebtheitsgefühle stellen sich ein, und er kann auf einmal mit jedem gut auskommen. Auch mit Menschen, die er normalerweise nicht ausstehen kann.
Dies ist einer der Gründe, warum XTC auch als „Liebespille“ oder „Love drug“ bezeichnet wird.
Überhaupt verstärkt XTC die Gefühle, die der Konsument ohnehin hat. Darum ist es auch durchaus möglich, daß der Konsum von XTC negative Auswirkungen hat. Ist man psychisch eher labil, kann es vorkommen, daß die Droge einen „nach unten zieht“ und eine etwaige depressive Stimmung noch verstärkt.
In jedem Fall – also auch wenn man gut „drauf ist“ – zeigt der Körper typische „Streßsymptome“ : gesteigerte Herzfrequenz und gesteigerter Blutdruck. Schweißausbruch, Mundtrockenheit und eine verkrampfte Kiefernmuskulatur sind nur eine der vielen weiteren (möglichen ) Begleiterscheinungen.
Nach 4 bis 6 Stunden ist die Wirkung der Droge vorüber. Oft wird bei nachlassender Wirkung eine zweite und dritte Pille „nachgelegt“, um die erwünschte Wirkung noch länger aufrecht zu erhalten. Neuere Untersuchungsbefunde sprechen deshalb von einer schnellen Toleranzentwicklung gegenüber MDMA, was bedeutet, daß immer mehr Pillen geschluckt werden müssen, um die gewünschte Wirkung zu erreichen.
Am darauffolgenden Tag fühlen sich die meisten XTC-Konsumenten duselig, müde und motivationslos oder haben Kopfschmerzen. Es kommt auch vor, daß sie noch am nächsten Tag einen leichten Rausch erleben. Andere sind am folgenden Tag depressiv, weil sie sich leer fühlen und den Rausch vermissen.

Risiken

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Weil XTC noch nicht so lange auf dem Markt ist, ist über die gesundheitlichen Risiken noch längst nicht alles bekannt. Aufgrund von breit angelegten Studien weiß man aber heute bereits, daß XTC Gift fürs Gehirn ist. Der Wirkstoff in den in Techno-Kreisen als harmlos geltenden bunten Pillen läßt Nervenenden verkümmern und richtet auf diese Weise Schäden an, die selbst Jahre nach dem Konsum bestehen bleiben. Aus den USA gibt es Hinweise, daß sich das Gehirn vielleicht niemals davon erholt. „Glücklich für eine Nacht und doof für lange Zeit“ lautete dann auch das ernüchternde Resümee eines Spiegel-Artikels über XTC; sicher ist: Wer jedes Wochenende die in der Szene üblichen 2 bis 3 Pillen schluckt, der handelt grob fahrlässig mit seiner körperlichen und geistigen Gesundheit.
Bei den Vielschluckern nimmt das Ausmaß der Schäden mit jeder Pille zu. Da XTC über die Leber in den Stoffwechsel gelangt, besteht z.B. die Gefahr einer Leberentzündung (mögliche Spätfolgen: Organversagen und Tod.) Aber schon der einmalige XTC-Konsum kann tragische Folgen haben. Wenn jemand z.B. einen unentdeckten Herzfehler hat, kann das Einwerfen von XTC einen Herzinfarkt verursachen. Auf diese Weise sind schon einige Jugendliche verstorben. Auch Menschen mit hohem Blutdruck, Zuckerkranke, Epileptiker oder Asthmatiker gehen hohe Risiken ein.

XTC ist ein Mittel, das die Müdigkeit unterdrückt. Normalerweise gibt der Körper Warnsignale, wenn man ihm zu viel abverlangst. Man macht schlapp, bekommt Schmerzen in der Milz oder schläft ein. XTC sorgt dafür, daß man diese Signale seines Körpers nicht mehr fühlt mit manchmal fatalen Folgen:
totale Erschöpfung , vermindertes Koordinationsvermögen, Herzrasen, Muskelkrämpfe, Übelkeit, Erbrechen, Hitzschlag, Ausfälle und Wortsalat beim Sprechen, Schlafstörungen, Panikattacken, Depressionen, Psychosen und Halluzinationen. Durch die Blockierung des Durstgefühls bspw. – bei oft hoher körperlicher Aktivität durch das Tanzen – entsteht ein starker Flüssigkeitsverlust. Hinzu kommt die meist hohe Raumtemperatur in den Discos und der Mangel an Frischluftzufuhr. In der Endkonsequenz kann es durch einen Zusammenbruch des Wasserhaushalts bei gleichzeitiger Überhitzung zu tödlichen Komplikationen kommen.
Die Energie, die der Konsument bekommt, nachdem er XTC eingeworfen hat, sitzt ja nicht in dieser kleinen Pille. Die holt er aus seinem eigenen Körper. Regelmäßiger XTC-Konsum macht den Körper kaputt, weil die natürlichen Reserven aufgebraucht sind. Man betreibt Raubbau mit seiner Gesundheit.

Weiterhin ist bei XTC-Konsum die Chance groß, mit anderen Drogen in Berührung zu kommen. Das kann unbeabsichtigt sein, dadurch daß nur XTC-Variationen angeboten werden, die andere aufputschende Stoffe wie z.B. Speed und Kokain enthalten. Da die Pillen in illegalen Labors („Küchen“) produziert werden, gibt es keine Garantie für die in den jeweiligen Pillen enthaltenden Substanzen. Die Produzenten sind sehr geschickt darin, altbekannte Drogen in einem neuen Mäntelchen zu verkaufen. Ein Beispiel hierfür sind STP (DOM) und DOB. In beiden Stoffen kommt die Trip-Substanz LSD vor. So ist die Wirkung von XTC durch die ständig wechselnde Zusammenstellung und unterschiedlichen Wirkstoffgehalt einfach nicht vorhersehbar. Wenn der XTC-Konsument bspw. eine zu hohe Dosis XTC oder eine XTC-Variation mit unbekannter Substanz schluckt, kann er dadurch einen Hirnschaden bekommen oder auf dem synthetischen Pillencocktail einfach hängenbleiben. Am Ende bleibt nur noch die Ruhigstellung in einer geschlossenen Psychiatrie.

Alles in allem: Der Konsum von XTC führt in der Regel zu beträchtlichen körperlichen und seelischen Schäden. Wer Experimente mit XTC eingeht, ist sein eigenes Versuchskaninchen. Wenn XTC konsumiert wird, kommen in der Regel noch weiteree Substanzen wie Alkohol oder Cannabis hinzu. Besonders auf Partys ist der Mischkonsum verbreitet. Der gleichzeitige Konsum verschiedener Drogen ist allerdings mit Risiken verbunden, die über das Gefahrenpotential der Einzelsubstanzen hinausgehen. Konsumierende spüren die Auswirkungen bis in ihren Alltag.

Abhängigkeitspotential
Der reine Wirkstoff MDMA macht nicht körperlich abhängig. Aber selbst wenn XTC nicht körperlich abhängig machen soll, entwickeln viele UserInnen eine regelrechte Gier danach, wenn der Konsument nur von Wochenende zu Wochenende lebt und der Alltag ansonsten grau und leer ist. So entsteht eine psychische Abhängigkeit, die – entgegen landläufiger Vorstellungen – häufig schwerwiegender sein kann als eine rein körperliche.
Und natürlich gilt auch bei XTC, was bei allen Drogen der Fall ist: Wenn man es häufig konsumierst, ist es irgendwann nicht mehr interessant. Das Neue ist davon ab. Dann ist man doch wieder auf die Suche nach dem Kick, wie man ihn das erste Mal erlebt hast. So sind manche ziemlich schnell von XTC auf Heroin umgestiegen.

 

XTC

 

3 Kommentare

  1. AcidBlast sagt:

    Ich habe im Alter von 17-19 Jahren einen Haufen XTC und auch andere Drogen genommen. Glaube nicht dass die Zeit damals unbedingt gut war, aber sie hat mich zu dem gemacht was ich bin. Habe an sich keine Schäden bekommen. Aber wer kann das schon sagen, da niemand den Vergleich ziehen könnte wie es wäre wenn ich nüchtern geblieben wäre. An sich würde ich die Droge nicht empfehlen da sie stark Charakter verändernd wirkt. Allerdings ist es auch falsch diese Drogen zu verteufeln. Jeder Mensch reagiert anders auf Stoffe. Interessant wäre zum Beispiel XTC mehr als Therapie zu sehen gegen z.B. PTSD oder ähnliche Angststörungen.

    • Joe Wittrock sagt:

      Sei froh, dass du die ganze Sache ohne geistigen Schaden überlebt hast. Mag sein, dass Ectasy (MDMA) bei postraumatischen Belastungsstörungen helfen kann. Mäßige Erfolge bei therapeutische Versuchen an von PTSD betroffenen US-Soldaten deuten in diese Richtung, rechtfertigten aber in keiner Weise den leichtfertigen Gebrauch dieser Droge in der Raver- und Partyszene. Bei einem erfolgreichen Abschluss der Studie wird sich garantiert einer der großen Pharma-Konzerne die Vermarktung sichern. In den 70er Jahren gab es eine Antidrogen- Kampagne unter dem Slogan; Du machst dich kaputt – der Dealer macht Kasse. Und wenn ´s nicht die Drogen-Mafia ist, dann eben die Pharma-Industrie. Opfer sind in jedem Fall die Abhängigen und Süchtigen.

  2. Einer meiner Söhne hat fast sein Leben verloren, weil ihm jemand dieses Teufelszeug in sein Glas getan hatte. Finger weg davon! Selbst wenn Du leben bleibst, wirst Du Dinge tun, die Du nie für möglich gehalten hast. Psychosen bringen dann Dein Leben unter eine böse Herrschaft, von der sich keiner eine Vorstellung machen kann als Einer, der sie am eigenen Leib erfahren mußte. Ein wahres Teufelszeug . . .

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