Darum werft euer Vertrauen nicht weg …

Gepostet von Joe Wittrock um 18:30

Zum Ende meines Studiums an der Fachhochschule Ostfriesland hatten wir für einige Zeit afrikanische Christen in unsere Wohnung aufgenommen. Es war eine bereichernde Erfahrung, mit ihnen den Alltag zu teilen, an die ich auch 35 Jahre später noch gerne zurückdenke. Auch eine kleine Geschichte, die ich Bruder Samuel aus Accra, Ghana verdanke, ist mir lebhaft in Erinnerung geblieben:

 

Das Land stöhnte unter einer furchtbaren Dürre. Auf den Feldern war kaum mehr ein Halm. 

Besonders den Kleinbauern ging es so schlecht, dass sie ihre Familien nur noch unzureichend ernähren konnten. Als der letzte Hirsebrei verbraucht war, entschloss sich Tom – er war in der ganzen Gegend als Halleluja-Tom bekannt – seine alte Jagdflinte hervorzuholen und in dem Meilen entfernten Buschland zu jagen.

Tom war nie ein guter Schütze gewesen und hatte leider auch nur noch drei Kugeln an Munition.

Trotzdem gelang es ihm mit dem ersten Schuss ein Kaninchen, das ihm über den Weg lief, zur Strecke zu bringen.

Laut Halleluja rufend machte er sich daran, das Karnickel einzusammeln, aber der Widersacher – durch Tom´s lautes Halleluja verärgert – stahl ihm die Beute vor der Nase weg.

So schnell ließ sich Tom aber nicht niederdrücken.

Danke, Himmlischer VATER, danke dass Du dann wohl Besseres für uns hast“, betete er.

Am frühen Nachmittag, als die Hitze fast unerträglich war, stand plötzlich vor ihm auf einer Lichtung ein kleiner Kudu.

Danke Himmlischer VATER“, betete Tom im Stillen, schon bevor er die Antilope niederstreckte. Aber als er dann unter noch lauteren Halleluja-Rufen das Tier holen wollte, war der böse Feind erneut schneller.

Diesmal brauchte selbst Tom ein paar Minuten, bis sein Vertrauen in seinen GOTT wiederhergestellt war. „Danke, Himmlischer VATER“ betete er, „ich danke dir schon im Voraus dass du dann wohl noch etwas Besseres für uns vorgesehen haben wirst.“

Und tatsächlich, am späten Nachmittag, als der Tag im Buschland schon in die Dämmerung überging, erschien vor ihm in Schussweite ein riesiger Bongo, eine der großen Antilopen der afrikanischen Wälder.

Danke, Himmlischer VATER, aber lass ausgerechnet jetzt meine Hand nicht zittern“, betete Tom, „ich habe doch nur noch diese eine Kugel.“

So brach auch der große Bongo, von nur einer Kugel tödlich getroffen, auf der Stelle zusammen.

Nochmals lauter schallten jetzt Tom´s Halleluja-Rufe durch das Buschland.

Er wusste, dass für Familie und Nachbarn der Hunger erst einmal der Vergangenheit angehören würde.

Ein Loblied auf den Lippen machte er sich daran, die schwere Antilope zu schultern, aber der Böse, entschlossen, dem frommen Tom den Rest zu geben, entriss sie ihm aus den Armen.

Fassungslos fiel Tom auf seine Knie.

Die Tränen der Enttäuschung flossen, bis ein Vers aus dem Buch der Psalmen in seiner Erinnerung aufstieg:

Was bist du so aufgelöst, meine Seele,und was stöhnst du in mir? Harre auf GOTT! Denn ich werde ihn noch preisen, Ihn, meines Angesichts Hilfe und meinen GOTT(Psalm 42,12).

Schon ein wenig getröstet, machte er sich hungrig und erschöpft auf den Heimweg. Wie er seiner Familie durch die nächsten Tage bringen sollte, blieb ihm ein Rätsel.

Als er endlich seine kleine Hütte erreichte, glaubte er zu träumen.

Im Schein tausender funkelnder Sterne sah er den riesigen Bongo-Bock vor der Schwelle seiner Hütte liegen.

Dem Dieb und Menschenmörder von Anfang an war die Beute so schwer geworden, dass er sie von sich lassen musste.“

 

Danke Bruder Samuel für diese wunderbare Illustration von Hebräer 10:35: Darum werft euer Vertrauen nicht weg, welches eine große Belohnung hat.

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2 Kommentare

  1. KOCH / EITORF sagt:

    Am 13. Januar 2018 bekomme ich mein Diplom. Es ist jenes des neues Berufes des Gerontotherapeuten.
    So psychologie Gedönnse. Dann komme ich Dir besuchen mein Bruder. Du bist mir von Gott gesandt worden. Damit ich jetzt den dementen verkifften helfen kann. Hast Du gut grmacht mein Soulbrother. Ciao Andreas Toronto Gurilla.

    • Joe sagt:

      Sucht im Alter ist in Deutschland nach wie vor ein Tabuthema und findet oft hinter verschlossenen Türen statt. Auch das Ausmaß wird häufig unterschätzt. Das trägt auch dazu bei, dass Abhängigkeitserkrankungen älterer Menschen häufig unentdeckt bleiben oder erst sehr spät auffallen. Deswegen freue ich mich über jeden, der für dies Thema sensibel ist und geeignete Unterstützung geben kann.

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